Im Kloster Sankt Alfons der Redemptoristen in Würzburg haben Vertreter der Bistums Würzburg und des Ordens der Redemptoristen die aktuelle Situation nach Bekanntwerden der Entscheidung der Ordensgemeinschaft, Würzburg im Juni 2024 zu verlassen, besprochen. Auf den Beschluss hatten zahlreiche Gläubige in den betroffenen Gemeinden mit großem Protest und einer Petition zum Verbleib der Ordenspriester reagiert. Pater Dr. Martin Leitgöb CSsR, Provinzial der Provinz Wien-München der Redemptoristen, betonte bei dem Gespräch, dass die Entscheidung der Ordensgemeinschaft für eine Aufgabe der Niederlassung in Würzburg feststehe. Gleichzeitig sicherte er zu, dass alle Patres noch bis Juni 2024 in Würzburg bleiben würden. Dabei kam der Provinzial dem Bistum entgegen, auch Pater Martin König entgegen vorheriger Planung bis Juni 2024 in der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost zu belassen.
Provinzial Leitgöb wies weiter darauf hin, dass mit der Entscheidung der Ordensgemeinschaft vom 22. Mai 2023 ein „Domino-Effekt“ im Personalbereich der Redemptoristen eingetreten sei und bereits weiterführende gründliche Überlegungen im Personalbereich stattgefunden hätten. „Diese können wir nicht einfach rückgängig machen.“ Zuvor hatte Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran das Angebot des Bistums an die Ordensgemeinschaft erneut vorgebracht, als Kommunität ausschließlich innerhalb der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost gemeinsam weiterzuwirken – und zwar mit der Zusage dreier Gestellungsverträge ausschließlich in der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost.
In dem Gespräch wiesen die Redemptoristen darauf hin, dass die Gemeinden in der Pfarreiengemeinschaft Würzburg Ost lebendig seien. Das zeige auch der aktuelle Protest. „Diese Lebendigkeit geben wir an die künftigen Seelsorger und Seelsorgerinnen weiter.“ In den kommenden Monaten bis zum Weggang im Juni 2024 würden sich die drei Patres weiter in der Seelsorge in Würzburg Ost einsetzen und die Gemeinden auf den Weggang vorbereiten. „Machen wir ein gutes Jahr daraus“, waren sich die Patres Fritz Vystrcil, Bernd Wagner und Martin König einig.
Bei dem Treffen sprachen die Vertreter des Bistums und des Ordens auch entstandene Verletzungen und Probleme bei den vorausgegangenen Gesprächen und Verhandlungen aus. Generalvikar Vorndran entschuldigte sich am Ende der Aussprache für entstandene Verletzungen beim Vorgehen des Bischöflichen Ordinariats Würzburg gegenüber den Redemptoristen. Im Namen der Gemeinschaft der Redemptoristen erwiderte Pater Fritz Vystrcil diese Entschuldigung gegenüber der Diözese. Provinzial Leitgöb fasste dies zusammen mit den Worten: „Wir wollen gemeinsam dem Frieden dienen und den neuen Wegen vertrauen.“
Die Redemptoristen wirken seit rund sieben Jahrzehnten in Würzburg. 1954 übernahmen die Redemptoristen die neugegründete Pfarrei Sankt Alfons auf der Keesburg und bauten sie auf. Im Zuge der Gründung der Pfarreiengemeinschaft Würzburg-Ost wuchs der Verantwortungsbereich mit der Übernahme der Pfarreien Unsere Liebe Frau, Sankt Barbara, Sankt Nikolaus Gerbrunn und Sankt Vitus Rottendorf (mit der Filiale Rothof) weit über Sankt Alfons hinaus. Derzeit leben drei Patres und ein Bruder in der Kommunität auf der Keesburg in Würzburg.