Pater Hans Aimer stand im 103. Lebensjahr, im 73. Jahr seiner Profess und im 69. Jahr seines Priestertums. Er stammte aus einer Eisenbahnerfamilie in Gars am Inn. 1933 trat er in das Juvenat der Redemptoristen in Gars ein, das er später in Günzburg fortsetzte. Noch keine zwanzig Jahre alt, wurde er 1940 zum Arbeits- und Militärdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Als Soldat war er in Griechenland und auf dem Balkan stationiert. Nach dreieinhalb Jahren als Kriegsgefangener konnte er 1948 in die Heimat zurückkehren, wo er wieder seiner Berufung zum Ordensleben folgte und 1949/50 das Noviziat in Gars absolvierte. Nach seiner Priesterweihe wurde er zunächst der Niederlassung in Halbmeile zugeschrieben. Später arbeitete er als Erzieher in den Juvenaten von Günzburg und Ingolstadt. Ab 1962 war er dann in Riedlingen, ab 1978 in Forchheim. Er war in beiden Niederlassungen Rektor und dann Ökonom in Forchheim bis zum Jahre 2002.
Die pastorale Tätigkeit Pater Aimers bestand in den Jahren seines aktiven Wirkens im Bereich der Gemeindemission. In dieser Aufgabe war er in Pfarreien in ganz Süddeutschland und darüber hinaus im Einsatz. Manchmal lebte er dabei ein dreiviertel Jahr aus dem Koffer. Nach der Auflösung unserer Niederlassung in Forchheim kehrte er 2013 nach Gars zurück. Hier verbrachte er seinen Lebensabend, zuletzt liebevoll versorgt von den Garser Mitbrüdern und den Schwestern auf der Krankenstation des Klosters. Er verstarb als der älteste Mitbruder unserer Ordensprovinz und als der älteste Bürger der Marktgemeinde Gars. Nach einer Lebensweisheit befragt, sagte er einmal: "Dem Herrgott vertrauen, das Beten nicht vergessen, und mit guten Menschen zusammen sein." Aus dieser Haltung heraus war Pater Aimer ein ausgeglichener und ausgleichender Mitbruder.
Möge ihm Gott nun die Fülle der Erlösung zuteil werden lassen!
R.I.P.
Requiem und Beerdigung für P. Hans Aimer waren am 14. Juli in Gars am Inn. Sein Grab ist am dortigen Klosterfriedhof.