29.03.2024

Bischöflicher Mitbruder auf dem Schönenberg

Anlässlich der 73. Vertriebenenwallfahrt war unser Mitbruder Bohdan Dzyurakh zu Gast auf dem Schönenberg. Er ist Apostolischer Exarch für die ukrainischen Gläubigen des griechisch-katholischen Ritus in Deutschland und Skandinavien.


Bischof Bohdan Dzyurakh am Schönenberg

Begrüßung vor dem Klosterportal

Bischof Bohdan Dzyurakh

Einzug in die Wallfahrtskirche

Bischof Bohdan Dzyurakh

Übergabe von Kerzen zur Erinnerung an die Vertriebenen gestern und heute

Die jährliche Vertriebenenwallfahrt auf dem Schönenberg hat eine lange Tradition. Dieses Jahr fand sie zum 73. Mal statt. Immer schon war diese Wallfahrt eine Gelegenheit, dass Menschen, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Ländern des östlichen und südöstlichen Mitteleuropas vertrieben worden waren, einannder begegneten, sich austauschen, aber vor allem miteinander beteten und ihren Glauben feierten. Zwar sind es heutzutage keine Tausenden Pilger mehr, die an der Wallfahrt teilnehmen. Die sogenannte "Erlebnisgeneration" der Vertreibung stirbt allmählich aus. Dennoch aber hat die Vetriebenenwallfahrt nach wie vor ihren Sinn. Mehr und mehr dient sie auch als Brücke zu den ehemaligen Heimatländern der Vertriebenen. Dieses Jahr war ein ganz besonderer Brückenbauer zu Gast: der ukrainische Redemptoristenbischof Bohdan Dzyurakh, der seit zwei Jahren die Aufgabe eines Apostolischen Exarchen für die ukrainischen Gläubigen des griechisch-katholischen Ritus in Deutschland und Skandinavien ausübt. Seinen Dienstsitz hat Bischof Bohdan in München. Es war für die Redemptoristenkommunität am Schönenberg eine besondere Freude, den Mitbruder erstmals auf dem Schönenberg begrüßen zu können.

In seine Predigt ging es dem Bischof selbstverständlich um den aktuellen Krieg in seinem Heimatland. Er erinnerte an den Morgen des 24. Februar 2022, als Europa mit dem brutalen Angriff Russlands auf die Ukraine konfrontiert war und seitdem zusammen mit dem leidgeprüften ukrainischen Volk einen Albtraum erlebt. "Die ältere Generation der Europäer hat begriffen, dass die Dämonen der Vergangenheit (ich würde sagen: der nicht aufgearbeiteten Vergangenheit) auf einmal wach geworden sind und angefangen haben, die ganze Welt zu terrorisieren und zu bedrohen und immer neue Zerstörungen und Opfer zu verursachen." Bischof Bohdan fragte sich und seine Zuhörer, was man diesen Dämomen entgegensetzen könne. Zum einen, so sagte er, müsse man sich immer der Betroffenen erinnern und mit ihnen solidarisch sein. Der Krieg betrifft immer ganz konkrete Menschen und zerstört auch ganz konkrete Menschenleben. Zudem sei es notwenig, der kriegerischen Propaganda mit der Wahrheit zu begegnen. "Die Wahrheit kann manchmal unangenehm erscheinen, aber nur sie ist imstande, die angegriffene Harmonie wiederherzustellen und den ersehnten Frieden sowie echte Freiheit zu gewähren, wie Jesus uns versichert hat: 'Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird sie frei machen' (Joh 8, 32)." Als Drittes könne und müsse man den kriegerischen Dämonen die Macht des Gebetes entgegensetzen.

Der Bischof bedankte sich für die große Anteilnahme und Solidarität mit seinem Heimatland in den Monaten seit dem 24. Februar 2022. Am Ende des Gottesdienstes formulierte er: "Ich bin bei dieser Wallfahrt ein Stück des Weges mit Euch gegangen. Seid bitte auch Ihr weiterhin mit unserem ukrainischen Volk, das derzeit einen Kreuzweg geht."


Von: CSsR_Red.