19.04.2024

Rückblick auf die Erste Phase des 26. Generalkapitels der Redemptoristen

Vom 21. bis zum 31. März trafen sich in Rom Vertreter der europäischen Redemptoristen-Provinzen für eine sog. Erste Phase des Generalkapitels. Für die Provinz Wien-München nahmen P. Provinzial Edmund Hipp und P. Martin Leitgöb teil.


Die Ewige Stadt Rom war Austragungsort für die Erste Phase des 26. Generalkapitels der Konferenz der Redemptoristen in Europa. Diese Phase fand vom 21. bis 31. März im Exerzitienhaus der Passionisten neben dem römischen Kolosseum statt. Teilgenommen haben Michael Brehl, Generaloberer, zusammen mit drei Generalkonsultoren, dem Koordinator der Konferenz Europa und den Vertretern der verschiedenen Provinzen und Vizeprovinzen Europas, mit Ausnahme der Mitbrüder der Ukraine. Die Kapitulare arbeiteten in diesen Tagen hart, mit zwei Sitzungen jeweils am Vormittag und am Nachmittag, bei welchen Präsentationen, Arbeitsgruppen und Plenarsitzungen kombiniert waren. Sonntag, der 27. März, war der einzige Ruhetag für die 43 Teilnehmer. Bei den verschiedenen liturgischen Feiern gedachten wir immer wieder unserer Redemptoristen-Mitbrüder in der Ukraine und all jener, die dort den Opfern des Krieges halfen.

Während der ersten Woche arbeiteten die Kapitulare an Themen, welche die Kongregation als Ganzes betreffen. Es wurden Präsentationen gehalten und Berichte studiert, die durch den Dialog der Teilnehmer bereichert wurden. Die zweite Woche zielte darauf ab, die Bewertung der Situation des Lebens und der Mission der Redemptoristen in Europa zu konkretisieren und die Zukunft in verschiedenen Bereichen wie Mission, Ausbildung, gemeinsame Mission und Leitung zu planen.

Die Redemptoristen in Europa stehen in ihrer Mission im Dienst der Verkündigung des Evangeliums vor einer Reihe von Herausforderungen. Das Charisma der Redemptoristen ist immer eine frohe Antwort auf den Ruf Jesu, des Erlösers, die Armen zu evangelisieren, besonders die am meisten Verlassenen. Die Peripherien der Großstädte, die Präsenz von Migranten und Flüchtlingen, die neuen Familien- und Gesellschaftsstrukturen sind unter anderem Phänomene, von denen alle Länder des Alten Kontinents betroffen sind. Um der Welt und der Kirche besser zu dienen, möchten die Redemptoristen ihr Gemeinschaftsleben, ihre Spiritualität und ihre Leitungskultur stärken, und zu diesem Zweck haben sie mehrere apostolische Prioritäten festgelegt. Darüber hinaus muss die Ausbildung junger Redemptoristen eine größere Verfügbarkeit für die Mission in anderen Ländern, Sprachen und Kulturen berücksichtigen.

Die Redemptoristen in Europa befinden sich in einem Prozess der inneren Umkehr und Umstrukturierung, ebenso wie die gesamte Kongregation des Allerheiligsten Erlösers. Es ist ein Prozess, der vor 30 Jahren begann, und er erfordert weitere Sorgfalt, Anstrengung, Geduld und Vertrauen auf den Herrn, der unsere Schritte leitet. Eine der Herausforderungen für die Zukunft ist die Schaffung von drei großen Einheiten in Europa, welche die Mitbrüder im Süden, Norden und Osten des Kontinents in neuen Strukturen vereinen. Neben dieser Bündelung von Kräften und Herzen wurden auch neue Ziele vorgeschlagen wie die Schaffung internationaler Kommunitäten oder die Stärkung der Solidarität mit schwächeren Einheiten. In unseren herausfordernden Zeiten bestand eine weitere Entscheidung darin, die Solidarität mit der Ukraine und den Mitbrüdern, die dort und in anderen Ländern im Dienst der Flüchtlinge arbeiten, zu stärken.

De Generalobere beendete die Erste Phase des 26. Generalkapitels in Europa und dankte allen für ihre Zusammenarbeit, einschließlich jener, welche die Treffen und Themen organisierten, sowie dem technischen Dienst, den Protokollanten und den Übersetzern. Jetzt bleibt es nur noch, die Früchte dieser Ersten Phase zu sammeln, um damit die zweite (kanonische) Phase des Generalkapitels zu bereichern, in welcher Vertreter aller Redemptoristen weltweit vereint sein werden.

Text: P. Laureano Del Otero Sevillano, Redemptoristenmissionar in Albanien


Von: Martin Leitgöb