27.04.2024

+ Pater Johannes Römelt

Unsre ganze Ordensgemeinschaft trauert um den bisherigen Koordinator der Konferenz Europa, P. Johannes Römelt, der am 9. März völlig unerwartet verstorben ist. R.I.P.


Als sich am frühen Nachmittag des 9. März die Nachricht verbreitete, dass Pater Johannes Römelt weniger Stunden vorher in Basel (CH) verstorben war, konnten es viele beim ersten Lesen oder Hören gar nicht fassen. Zu lebendig waren die Erinnerungen an Begegnungen mit unserem Koordinator für Europa. Außerdem schien dieser Tod viel zu früh, ohne Vorwarnung, völlig unerwartet. Doch die Nachricht stimmte, und es folgte auf sie eine sonst selten zu erlebende Erschütterung in unserer ganzen Ordensgemeinschaft. Der Verstorbene war nicht nur für die Redemptoristen in Europa, sondern weltweit ein bekanntes Gesicht, einer der auf vielen Ebenen mitwirkte und mitgestaltete, unter anderem beim letzten Generalkapitel, aber auch als wichtiger Ansprechpartner und Berater unserer Generalleitung. In seinem eigentlichen Wirkungsfeld, der Konferenz Europa, die er seit 2017 koordinierte und inspierte, reißt sein plötzliches Ableben eine Lücke, die nur schwer zu füllen sein wird. Als fast sicher erscheint, dass in diesem Zusammenschluss aller europäischen Provinzen nach seinem Tod ein ganz neues Kapitel begonnen werden wird.

Pater Johannes Römelt wurde am 5. November 1960 in Salzgitter in Niedersachsen geboren. Er verbrachte seine Jugendzeit in Bonn, wo er 1979 am Collegium Josephinum der Redemptoristen sein Abitur ablegte. Nach seinem Noviziat in Forchheim, Oberfranken, legte er 1980 die Zeitlichen Gelübde ab. Danach begann er das Studium an der Ordenshochschule in Geistingen. 1983 legte er die Ewigen Gelünde ab. 1987 wurde er zum Priester geweiht. Schon vorher hatte er zwei Studienjahre in Madrid verbracht. Nach einer Zeit erster pastoraler Erfahrungen begann er ein Promotionsstudium an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München, das er mit einer Arbeit über Wilhelm Dilthey abschloss.

Ab 1996 leitete Pater Römelt die Ausbildungskommunität der Redemptoristen in Würzburg. Er war fast ununterbrochen Mitglied des Provinzkapitels und des Provinszrates der Provinz Köln und ab 2005  der Provinz St. Clemens. 2008 wurde er zum Regionaloberen der Region Köln der Provinz St. Clemens ernannt. 2011 wählten ihn seine Mitbrüder zum Provinzial. Dieses Amt füllte er bis 2017 aus, als er von der Generalleitung zum Koordinator für die Konferenz Europa bestimmt wurde und seinen Wohnsitz vom niederländischen Wittem nach Rom verlegte. Die Aufgabe als Koordinator war Pater Römelt wie auf den Leib geschrieben. Nicht nur seine gute Kenntnis der drei Hauptsprachen unserer Kongregation - Englisch, Spanisch, Italienisch - machte ihn dafür geeignet. Vor allem durch seine Kommunikationsfähigkeit in allgemeiner Hinsicht, sein Interesse an den Mitbrüdern in den verschiedenen Provinzen, seine Ausgewogenheit im Urteil und seine Sorgfalt in all seinen Arbeitsbereichen ließen ihn zu einer nicht nur über geopgraphische, sondern auch über Mentalitätsgrenzen hinweg geschätzten Führungskraft unserer Ordensgemeinschaft werden. Durch seine Offenheit für die Zeichen der Zeit und die Fähigkeit, diese gut zu reflektieren, trug er in der Konferenz Europa nicht unwesentlich dazu bei, dass wir nicht auf der Stelle traten, sondern nach vorne gingen.

Für viele Menschen in- und außerhalb unserer Ordensgemeinschaft war Pater Johannes Römelt ein geschätzter Seelsorger und ein guter Freund.
Gott schenke ihm nun die Fülle der Erösung!

 


Von: P. Martin Leitgöb