1751-1820Klemens Maria Hofbauer

"Nur Mut! Gott ist der Meister. Er lenkt alles zu seiner Ehre und zu unserem Besten und niemand kann ihm widerstehen. Alle Pläne der Menschen, und seien sie noch so gut ausgedacht, dienen nur dazu, seinen Willen zu erfüllen."

Klemens Maria Hofbauer 1751

Klemens Maria Hofbauer wurde am 26. Dezember 1751 in Tasswitz bei Znaim geboren und auf den Namen Johannes getauft. Er hatte elf Geschwister und die Zeit seiner Kindheit war schwer. Zuerst erlebte er die Notjahre des Siebenjährigen Krieges und noch bevor dieser zu Ende ging, verlor Johannes 1758 seinen Vater. Dieser hinterließ eine schwangere Witwe mit elf Kindern. Am selben Tag noch führte die Mutter ihren kleinen Johannes vor das Bild des Gekreuzigten und sagte: „Mein Kind, von jetzt an ist dieser dein Vater."

Klemens Maria Hofbauer 1767

Mit 16 Jahren entschloss sich Klemens, in Znaim in der Bäckerei Dobsch eine Bäckerlehre zu beginnen. Nach seiner Lehrzeit bekam er Arbeit in der Bäckerei des Prämonstratenserstiftes Klosterbruck bei Znaim. Der Klostervorstand ermöglichte ihm, nebenbei die Klosterschule zu besuchen. Immer stärker spürte er den Wunsch, Priester zu werden. Um eine höhere Schule besuchen zu können, hätte er an einen anderen Ort wechseln müssen. Doch das konnte er sich nicht leisten.

Klemens Maria Hofbauer 1775 – 1784

Die nächsten Jahre ging Johannes Hofbauer auf Wanderschaft. Er versuchte sich als Einsiedler in der Nähe von Znaim, in Tivoli bei Rom, wo er den Namen Klemens annahm, arbeitete zwischendurch wieder als Bäcker, bis er schließlich in Wien mit Hilfe dreier Gönnerinnen endlich seinen Wunsch, Theologie zu studieren, verwirklichen konnte. Doch die Art wie in Wien Theologie gelehrt wurde, behagte ihm nicht. Im Jahre 1784 pilgerte Klemens Maria Hofbauer mit seinem Freund Thaddäus Hübl abermals nach Rom…

Klemens Maria Hofbauer 1784 – 1785

In Rom baten sie im Kloster von San Giuliano um Aufnahme in den noch jungen, von Alfons Maria von Liguori gegründeten Orden der Redemptoristen. 1785 legten sie als erste nichtitalienische Redemptoristen die Ordensgelübde ab und wurden noch im gleichen Jahr zu Priestern geweiht. Der Orden schickte die beiden Neupriester zurück nach Österreich. Als Ordensleute konnten sie sich hier nicht niederlassen, so zogen sie weiter nach Warschau. Von 1787 bis 1808 wirkten sie dort in St. Benno. Sie bauten ein Waisenhaus und eine Schule auf und widmeten sich der Seelsorge.

Klemens Maria Hofbauer 1785 – 1808

Die Schule für arme Kinder zählte bald 400 bis 500 deutsche, polnische und russische Mädchen und Buben und war auch Nichtkatholiken zugänglich. Einzige Aufnahmebedingung war Armut. Für die begabteren Schüler errichteten sie eine Lateinschule, eine Berufsschule für Lehrlinge und eine Handarbeitsschule für Mädchen. Das Waisenhaus beherbergte ständig 40 bis 60 Kinder.


Ein anderer Schwerpunkt war die sog. immerwährenden Mission. Entgegen den staatlichen Vorschriften zelebrierten sie täglich in ihrer Kirche feierliche Gottesdienste, und predigten sie täglich in mehreren Sprachen.

Klemens Maria Hofbauer 1808 – 1820

1808 wurde Klemens Maria Hofbauer aufgrund politischer Unruhen aus Warschau vertrieben und nach Wien ausgewiesen. Zunächst ließ man ihn nur als Aushilfspriester an der Minoritenkirche wirken. 1813 ernannte ihn der Bischof zum Rektor der Kirche St. Ursula in der Johannesgasse. Hier wurde er Seelsorger für Menschen aller Berufs- und Gesellschaftsschichten. Entgegen vieler staatlicher Vorschriften hielt er feierliche Gottesdienste, predigte und hörte Beichte. Er ging zu den Armen und Kranken, brachte ihnen Nahrung und spendete Trost. Für die Jugend hatte er immer ein offenes Ohr und Zeit. Am 15. März 1820 starb Klemens im 69. Lebensjahr.

Klemens Maria Hofbauer 1888 – 1914

1888: Seligsprechung durch Papst Pius IX.

1909: Heiligsprechung durch Papst Pius X.

1914: Ernennung zum Stadtpatron von Wien