Aus eigener Erfahrung mit Leid und Krankheit gründete Kamillus von Lellis (1550-1614) in Rom im Jahr 1591 den Orden der Diener der Kranken, allgemein Kamillianer genannt. Nach einer intensiven Gotteserfahrung bekehrte sich Kamillus und fand bei den Kranken seine Lebensaufgabe. Er war zu seiner Zeit ein Revolutionär und Reformer im Gesundheitswesen. An Kamillus fasziniert, wie er den Auftrag und das Beispiel Jesu im Dienst an den Kranken seiner Zeit verwirklicht hat. Der Auftrag Jesu: “Heilt die Kranken und verkündet das Evangelium“ (Lk. 10,9) ist deswegen das Motto, der Wahlspruch seines Ordens.
Das kamillianische Charisma wird in Österreich in verschiedenen Gemeinschaften umgesetzt:
- Orden der Krankendiener (Kamillianer)
- Gemeinschaft der Kamillianischen Schwestern (Säkularinstitut und Freunde der Kranken und Leidenden – St. Kamillus)
- Gemeinschaft der Kamillianischen Familien Österreichs
Die Ordensregel zeigt auf, was die Spiritualität der Kamillianer kennzeichnet: die Gegenwart Christi in dem, der dem Kranken dient, und die Gegenwart Christi im Kranken, dem gedient wird. Im leidenden Menschen erkennt der Kamillianer den gekreuzigten Jesus und auf der anderen Seite identifiziert sich der Kamillianer mit dem barmherzigen Jesus und will zugleich für den Menschen, der Hilfe braucht, zum barmherzigen Samariter werden