9.11.2024

Provinzial auf Besuch in Albanien

Mitte Juli besuchte P. Provinzial Martin Leitgöb die Seelsorgestation in Kamza am Stadtrand von Tirana. Seit zehn Jahren leben und wirken dort Redemptoristen.


2014 entschied sich die Konferenz Europa der Redemptoristen - das ist eine Kooperationsplattform aller europäischen Provinzen unserer Kongregation - zu einem gemeinsamen Projekt in einem Land, in welchem es bisher keine Niederlassung unserer Ordensgemeinschaft gegeben hatte. Bewusst wurde damals Albanien gewählt, weil dieses Land damals immer noch unter den schweren Folgen der atheistischen Religionspolitik der kommunistischen Zeit bis Anfang der 1990er Jahre litt. Zwar waren nach dem politischen Systemwechsel sehr rasch und meist von Italien her Ordensgemeinschaften in das Land gekommen, doch erwies sich der Bedarf an Seelsorgern und Missionaren auch vor zehn Jahren als immer noch groß. Manche Ordensgemeinschaften hatten das Land in dieser Zeit bereits wieder verlassen. Als passender Ort für eine Redemptoristenniederlassung wurde damals Kamza am Stadtrand von Tirana gefunden. Die ursprüngliche Gruppe von Missionaren bestand aus einem schottischen, einem polnischen und einem spanischen Mitbruder. Die beiden letzteren sind nach wie vor vor Ort, seit zwei Jahren bereichert ein weiterer polnischer Mitbruder das Team. Zwischendurch waren immer wieder für kürzere Zeit auch andere Mitbrüder vor Ort.

Mitte Juli machte sich P. Provinzial Martin Leitgöb auf den Weg, um erstmals die kleine Kommunität von Kamza zu besuchen und die Situation von Kirche und Gesellschaft vor Ort kennenzulernen. Er erlebte dabei eine ansehnliche Gemeinde mit gut besuchten Sonntagsgottesdiensten und einem lebendigen Gemeindeleben. Auffällig war für ihn, dass vor allem die jüngere und mittlere Generation das Gemeindeleben prägt. In Albanien, das mehrheitlich muslimisch bevölkert ist, ist die katholische Kirche in einer Diasporasituation, die aber für die kleine Schar der Kirchenmitglieder motivierend wirkt.  Missionar in Albanien zu sein, ist kein Honiglecken. Die Menschen wirken auch heute noch verschüchtert. Zudem hat das Land noch nicht wirklich zu sich selbst gefunden. Ein Symptom dafür ist der starke Drang vieler Staatsbürger ins Ausland. Viele wollen dem geringen Lebensstandard entfliehen. P. Leitgöb: "Umso mehr wäre es wichtig, könnten wir diese Mission in Albanien fortsetzen. Ob dies gelingt, hängt vor allem mit der Bereitschaft der europäischen Provinzen zusammen, Mitbrüder zu entsenden. Unsere Personalnot in weiten Teilen Europas wird das nicht gerade einfach machen. Sollten auch wir wieder einmal Albanien verlassen müssen, war es jedenfalls ein nicht unwesentlicher Teil unserer jüngeren Ordensgeschichte auf unserem Kontinent." 


Von: CSsR-Red.