7.10.2024

Neues Bronzerelief: Pater Josef Amand Passerat

An seinem Sterbetag, am 30 Oktober 2021, wurde in einem Gedenkgottesdienst in der Kirche Maria am Gestade ein Bronzerelief des Pater Joseph Amand Passerat (1772-1858) gesegnet und der Öffentlichkeit vorgestellt.


Bronzerelief des Pater Josef Amand Passerat (1771-1858)

Bronzerelief des Pater Josef Amand Passerat (1771-1858)

Generalvikar der Redemptoristen Pater Josef Amand Passerat (1771-1858)

Generalvikar der Redemptoristen Pater Josef Amand Passerat (1771-1858)

Bronzerelief des Pater Josef Amand Passerat, geschaffen von Leo Pfisterer anlässlich "200 Jahre Redemptoristen in Maria am Gestade"

Bronzerelief des Pater Josef Amand Passerat, geschaffen von Leo Pfisterer anlässlich "200 Jahre Redemptoristen in Maria am Gestade"

Pater Joseph Amand Passerat hat in der Geschichte des Ordens der Redemptoristen eine bedeutende Rolle gespielt. Von 1820 – 1848 war er „Generalvikar“ der Redemptoristen außerhalb Italiens, der sog. „Transalpinen“. Klemens Hofbauer selber hatte ihn vor seinem Tod (1820) als seinen Nachfolger vorgeschlagen. Im Dezember 1820 sind er und eine handvoll Redemptoristen nach Maria am Gestade gekommen und haben am Heiligen Abend mit einem Gottesdienst ihre Tätigkeit in Wien gestartet. 1901 wurde ein Seligspechungsprozess für ihn eingeleitet, 1980 hat Papst Johannes Pauls II. ihn als "venerabilis", zum ehrwürdigen Diener Gottes erklärt.
Die Corona-Pandemie verhinderte, dass wir Pater Passerat zum 200-Jahr-Jubiläum ein würdiges Denkmal setzten. Der Bildhauer und Ikonenmaler Leo Pfisterer hat uns dafür ein Bronzerelief geschaffen, das wir nun mit etwas Verspätung an seinem Todestag, dem 30. Oktober, in einem Gedenkgottesdienst segneten und der Öffentlichkeit vorstellten.

P. Passerat war fast drei Jahrzehnte Oberer des größeren und dynamischeren Teiles des Ordens. Er hatte den offiziellen Titel „Generalvikar“, und damit weitreichende Befugnisse. Praktisch hatte der in Neapel oder Rom residierende Generalobere – schon aus Unkenntnis der Verhältnisse in Mittel- und Osteuropa, aber auch wegen der politischen Konstellationen in Europa – wenig Einfluß auf das Leben und Arbeiten der Ordensangehörigen nördlich der Alpen. So war der Generalvikar die maßgebliche Autorität für die Redemptoristen in Europa und in den Vereinigten Staaten.

Pater Passerat war eher ein kontemplativer Mensch, ein „großer Beter“, wie manche ihn nannten. Aber er war auch ein Mann der Tat. Was Klemens Hofbauer wegen der geistigen und politischen Verhältnisse nicht gelungen war, ist Passerat geglückt: den Orden der Redemptoristen in vielen Ländern einzuführen und ihm gesicherte Niederlassungen zu geben. Unter der Leitung des Pater Passerat wurden insgesamt an die 40 Klöster gegründet: in England Falmouth; in Österreich Eggenburg, Innsbruck, Leoben; in Belgien Brügge, St. Truiden, Lüttich; im Elsaß Teterchen und Drei Ähren; in Holland Wittem, das Studentatshaus, aus dem viele Redemptoristen in die Missionen gegangen sind; in Italien Finale, Modena, Montecchio; in den Vereinigten Staaten Baltimore, Buffalo, New Orleans, Philadelphia. – Eine beeindruckende Bilanz!

1848 wurden im Zuge der Revolution die Redemptoristen vorübergehend aus Österreich vertrieben. Pater Passerat flüchtete nach Belgien. Von dort aus bat er den Generaloberen in Rom um seine Demission als Generalvikar des Ordens. Die letzten Lebensjahre verbrachte er zunächst in Brügge, dann in Tournai, wo er am 30. Oktober 1858 verstarb. Seine Gebeine ruhen nun in der Redemptoristenkirche auf dem Bischenberg im Elsaß.

 


Von: Hans Hütter