Am 1. September begannen im süditalienischen Ciorani (Region Campanien, Provinz Salerno) zwei junge Erwachsene ihr Noviziatsjahr in der Ordensgemeinschaft der Redemptoristen. Einer davon ist der Österreicher Klemens Schobesberger. Der 23-Jährige stammt aus der Pfarre Attnang in der Diözese Linz, studierte bisher in Heiligenkreuz Theologie und verbrachte sein Postulat in der Niederlassung von Maria am Gestade in Wien. Sein Noviziatsjahr wird er zusammen mit dem 20-jährigen Spanier Josè Madruga verbringen. Begleiter der beiden Novizen ist der italienische Redemptoristenpater Antonio Perillo. Dem feierlichen Gottesdienst zur Noviziatseröffnung stand der Provinzial der Redemptoristenprovinz Südeuropa, P. Gennaro Sorrentino, vor. Auch Provinzial P. Martin Leitgöb von der Provinz Wien-München war zur Noviziatseröffnung angereist.
Das Kloster von Ciorani gehört zu den Ursprungsorten der Redemptoristen. Es wurde bereits zu Lebzeiten des Ordensgründers Alfons Maria von Liguori errichtet. Er lebte selbst einige Zeit am Ort und entfaltete von dort aus seine missionarische Tätigkeit. Zugleich ist Ciorani auch mit zwei anderen wichtigen Persönlichkeiten der frühen Ordensgeschichte eng verbunden. Das Kloster wurde nämlich auf einem Landgut der Familie Sarnelli errichtet, aus welcher der später seliggesprochene Redemptorist Gennaro Sarnelli stammt. Schließlich lebte auch der in Süditalien bis heute populäre Redemptoristenbruder Gerhard Majella eine Zeit lang an diesem Ort. Im Kloster von Ciorani findet sich außerdem eine Kapelle, in welcher 1749 das erste Generalkapitel der Redemptoristen stattfand, nachdem die Gemeinschaft im selben Jahr die offizielle Anerkennung durch Papst Benedikt XIV. erhalten hatte.
Mit dem neuen Noviziat setzen die Redemptoristen der Provinz Wien-München einen bewussten Schritt über ihre eigenen Grenzen. Provinzial P. Martin Leitgöb kommentiert dies auf folgende Weise: "Wir sind eine internationale Ordensgemeinschaft. Diese Realität geht eigentlich der Untergliederung in Provinzen voraus. Immer schon haben Redemptoristen grenzüberschreitend gewirkt. Letztlich gehört dies zu unserem Missionsauftrag hinzu. Insofern ist das kleine internationale Noviziat, das wir nun in Ciorani eröffnet haben, ein gutes und richtiges Zeichen - umso mehr in unserer heutigen Zeit, die leider oftmals wieder von nationaler Enge geprägt ist. Ich bin unserem Kandidaten dankbar, dass er dafür bereit war. Es braucht nämlich Verfügbarkeit und auch eine Portion an Kühnheit, um sich auf ein Noviziat in einer anderen Sprache und letztlich auch in einer anderen kulturellen Mentalität einzulassen. Von positivem Wert ist außerdem, dass die Novizen in Ciorani mit den Ursprüngen unserer Ordensgemeinschaft in Berührung kommen. Dies wird sich, so sie sich in einem Jahr für die Ablegung der Gelübde entscheiden werden, fruchtbar für ihr Leben als Redemptoristen auswirken."



