Zum 28. Mal fand von 10. bis 12. September der Kongress des Hilfswerkes Renovabis für die Kirchen und Gesellschaften in Ost-, Mittelost- und Südosteuropa statt. Über 200 Personen - Ordensleute, Priester und Laienchristen - trafen sich in Freising, um Vorträge und Podiumsdiskussionen zu hören, einander zu begegnen und neue Kontakte zu knüpfen. Auch unsere redemptoristische Familie war präsent, vor allem mit einer starken Gruppe von Redemptoristen und Missionsschwestern des Heiligsten Erlösers aus der Ukraine. Der Eröffnungsvesper des Kongresses stand unser Mitbruder Weihbischof Wolodymyr Hruza aus Lemberg vor. Aus unserer Provinz Wien-München nahm Provinzial P. Martin Leitgöb teil.
Wie nahe stehen die Menschen in West- und Osteuropa der Kirche? Wie geht Glaubensverkündigung in einer säkularen Gesellschaft? Diesen Fragen gingen die Referentinnen und Referenten des Kongresses nach. Nicht nur in Westeuropa, sondern auch in vielen Ländern Osteuropas sinken das Vertrauen in die Kirche und die religiöse Praxis. Als Christinnen und Christen sind wir überzeugt, die beste Botschaft für ein sinnerfülltes Leben anbieten zu können. Wie gehen wir aber mit der Interesselosigkeit vieler heutiger Menschen an Sinnfragen um? Eine Erkenntnis kann uns in Ost und West weiterhelfen: Es gibt Anknüpfungspunkte zwischen christlichem Glauben und säkularer Welt. Vielfach sind es kleine persönliche Geschichten religiöser Erfahrung, die auch in unserer Gegenwart auf Interesse stoßen.
Der Renovabis-Kongress zeigte über alle fachlichen Diskussionen hinaus einmal mehr: Europa ist divers. Die Situation in Europa ist trotz gemeinsamer Herausforderungen vielgestaltig. Sehr oft sind vor allem auch die Lösungsansätze weit voneinander entfernt. Es lohnt sich dennoch, miteinander im Gespräch zu bleiben, einander zu verstehen, gemeinsam zu suchen - auch trotz aller Spannungen und Verschiedenenheiten. Diese Erfahrung machen wir in unserer Ordensfamilie schon lange: Vielfalt bereichert.