22.05.2025

Jubiläumskapitel blickt nach vorne

Am 28. und 29. April tagte das Provinzkapitel in unserer Kloster Gars am Inn. Zusammen mit dem Provinzial waren 11 Kapitulare anwesend.


Seit langem ist es Brauch, dass das Provinzkapitel unserer Provinz Wien-München in der zweiten Woche nach Ostern zu seinen jährlichen Beratungen zusammentritt. So trafen sich auch dieses Jahr wieder die Kapitulare am Abend des Weißen Sonntags. Ursprünglich war anberaumt, dass die Sitzung bis Mittwoch stattfinden würde. Aufgrund intensiver Arbeit schaffte es das Provinzkapitel, seine Sitzungsperiode bereits am Dienstagabend abzuschließen. Schon länger war das Provinzkapitel nicht mehr in Gars zusammengetreten. Neben allen Beratungen im Kreis der Kapitulare gab es auf diese Weise auch viel Gelegenheit zur Begegnung mit den Mitbrüdern dieser größten Kommunität unserer Ordensprovinz.

Im Grunde könnte man diese Sitzungsperiode des Provinzkapitels auch als ein kleines "Jubiläumskapitel", denn dieses Jahr ist es genau 10 Jahre seitdem die Provinzen Wien und München, die damals schon in einer Föderation vereinigt waren, gemeinsam eine Provinz gebildet bildeten. In seinem Bericht vor den Kapitularen strich P. Provinzial Martin Leitgöb diese Tatsache hervor. Er betonte, dass die Entscheidung von damals richtig gewesen sei. Andererseits würde die Erfahrung aber auch lehren, dass es tatsächlich rund zehn Jahre brauchen würde, um aus einer Provinz als gemeinsamer Struktur auch eine Provinz als tatsächliche Gemeinschaft entstehen zu lassen.

Der Weg in die Zukunft muss immer neu beschritten werden. Es gibt auf ihm kein Anhalten und schon gar kein Zurück. Unsere Ordensgemeinschaft ist weltweit in einem Restrukturierungsprozess. So war einer der wichtigsten Beratungs- und Entscheidungsgegenstände der diesjährigen Sitzungsperiode neuerlich eine Frage des Zusammengehens mit anderen Provinzen. Diesbezüglich wurde in den letzten Jahren das Projekt einer Föderation der vier nordwesteuropäischen Provinzen entwickelt. Die Kapitualre befassten sich in ihrer Sitzungsperiode mit der finalen Version der Föderationsvereinbarung und gaben zu dieser Vereinbarung ihr einstimmig positives Votum. Zudem wurde für den Föderationsrat mit P. Anton Wölfl ein Mitglied gewählt, der zusammen mit dem Provinzial unsere Provinz auf dieser übergeordneten Ebene vertreten wird.

In die Zukunft gerichtet waren auch die sonstigen Beratungen der Kapitulare, in denen es nicht zuletzt um wirtschaftliche Fragen ging. Ebenso ging es aber auch um Fragen des Gemeinschaftslebens und der Pastoral. Gemeinsame Gebetszeiten und Gottesdienste bildeten den geistlichen Rahmen. In seinem Bericht erinnerte P. Provinzial auch an Papst Franziskus und seinen mutigen Erneuerungswillen. Er strich dabei vier Prinzipien hervor, die der Papst schon in seinem ersten großen Lehrschreiben "Evangelii gaudium" im November 2013 formulierte: Die Zeit ist mehr wert als der Raum (oder: Prozesse sind wichtiger als Orte), die Einheit ist mehr wert als der Konflikt, die Wirklichkeit ist wichtiger als die Idee, das Ganze ist wichtiger als der Teil. Diese Prinzipien gilt es letztlich ganz praktisch auch in unserer Provinz umzusetzen.


Von: CSsR_Red.