Auf den Stufen vor dem Altar sind sieben Körbe mit Kräuterbüscheln abgestellt. Im Kirchenschiff und sogar auf der begehbaren Empore sind alle Plätze besetzt. Die Gottesdienstbesucherinnen und -besucher haben sich nicht nur aus Ellwangen und den benachbarten Orten auf dem Schönenberg eingefunden, um mit Weihbischof Matthäus Karrer und Konzelebranten in der Pfarr- und Wallfahrtskirche „Zu Unserer Lieben Frau“ das Fest Mariä Himmelfahrt zu feiern.
Wie es Tradition ist, haben etliche selbst gefertigte Kräuterbüschel mitgebracht. Im Garten der Nachbarin und an Feldwegen fand zum Beispiel Johanna Rupp die Blumen und Pflanzen für ihr Gebinde, wie sie erklärt. Bevor Karrer die Kräuterbüschel vor dem Altar und in den Bankreihen segnet, hebt er in seiner Predigt die Bedeutung des Fests der Aufnahme Mariens in den Himmel hervor. Dieses „ist wie ein Osterfest mitten im Sommer“, sagt der Weihbischof. Denn es lasse nachspüren, was an Ostern gefeiert werde: „Leben, Zukunft, Hoffnung“.
In Zeiten, die mit Blick auf die aktuellen Meldungen „wenig Hoffnungsvolles bereiten“, ist Maria für Karrer ein Kontrastpunkt. Maria blicke hoffnungsvoll in die Zukunft. Das beeindrucke an ihr, da sie sich ihren Lebensweg sicher anders vorgestellt habe. Als Frau des Verbindenden und der Versöhnung bezeichnet Karrer Maria außerdem.
Als die Menschen nach dem Gottesdienst, den der Kirchenchor mit seinem Gesang akzentuierte, mit den Kräuterbüscheln in Händen aus der Kirche strömen, hat die Sonne den morgendlichen Wolkenvorhang aufgelöst. So fahren die Besucherinnen und Besucher nicht gleich nach Hause, sondern verbringen die Mittagszeit auf dem Platz vor dem Gotteshaus. Denn zum ersten Mal an Mariä Himmelfahrt – zugleich Kirchenpatrozinium auf dem Schönenberg – gibt es dank Unterstützung durch den Männergesangverein Eigenzell Bewirtung mit Leberkäsebriegeln und Getränken.
Arkadius Guzy, aus: www.drs.de