Schon Tage lang hat man sich in der Pfarr- und Klostergemeinde Maria Puchheim auf das Erntedankfest vorbereitet. Das Team der Puchheimer Blumenfrauen gestaltete in stundenlanger Arbeit die Erntekrone gänzlich neu. Die Schülerinnen und Schüler wurden im Religionsunterricht auf das Thema eingestimmt, und es wurden auch entsprechende Lieder einstudiert. Der Liturgieausschuss der Pfarre Maria Puchheim bereiete die Liturgie des Erntedankfestes ebenso vor wie die 1. Oberösterreichische Hubertusmusikkapelle Puchheim, welche traditioneller Weise den Hauptanteil der musikalischen Gestaltung im Erntedankgottesdienst trägt. Nicht zuletzt erwarteten die Goldhaubenfrauen ihren Auftritt zum Erntedankfest.
Alle Akteure trafen sich am 6. Oktober um 10.30 Uhr auf der Brücke zu unserem Kloster. Dort stand die prächtige Erntekrone bereit und wurde von einer großen Anzahl von Gläubigen bestaunt, ehe sie von P. Provinzial Martin Leitgöb gesegnet wurde. Nach einem Lied der Schulkinder erfolgte der festliche Einzug in die Wallfahrtsbasilika, wo bereits viele weitere Gläubige in den Kirchenbänken warteten. Bei weitem nicht alle Gottesdienstbesucher fanden an diesem Sonntag einen Sitzplatz. "So viele Leute haben wir in unserer Kirche schon lange nicht gesehen" sagten ausgewiesene Kenner, wiewohl die Puchheimer Basilika auch sonst ein gottesdienstlicher Magnet für die ganze Region im Umkreis von 50 Kilometern ist.
In seiner Predigt fragte P. Leitgöb nach dem Sinn des Erntedankfestes. Es handle sich nicht bloß "um tradtionelles Brimborium oder frommes Brauchtum". Gott dafür zu danken, dass wir etwas zu essen und zu trinken haben, dass er unser Leben trägt und erhält, sei für einen religiösen Menschen eigentlich eine Verpflichtung. Gerade in unserer Zeit mit all ihrer Oberflächlichkeit, ihrer Beschleunigung und ihrem Egoismus könne dieses Fest auf eine wichtige Dimension des menschlichen Lebens hinweisen, nämlich dass wir viel empfangen und dass hinter jeder Gabe ein Geber stehe. Dass Erntedankfest sei auch nicht bloß ein Fest für Landwirte, das man abschaffen könne, wenn es solche nicht mehr in einer Gemeinde gibt. "Wir alle leben ja von den Produkten, die ein ganzes Jahr lang auf den Feldern leben", mahnte der Provinzial und schloss einen besonderen Dank an die anwesenden Landwirte für ihre Mühe an.
Mit einer Agape im Arkadenhof schloss die Feier ab.