Die Misssionsschwestern vom Heiligsten Erlöser haben es vor 60 Jahren gewagt, eine Gründung in Japan durchzuführen. Sie folgten damals den süddeutschen Redemptoristen, die bereits 1953 in das ostasiatische Land aufgebrochen waren. Die heutige Generaloberin der Missionsschwestern, Sr. Teodora Shulak, war bei der Jubiäumsfeier in Japan dabei und hat nun einen Bericht darüber geschrieben:
3. Mai 1965: „Gegen 18 Uhr leuchtet die Schrift auf: Sicherheitsgurt anschalten! Und durch den Lautsprecher wird uns mitgeteilt: Regen und Sturm in Tokio. Während sich das Flugzeug langsam von seiner immensen Höhe herabschraubt, glauben wir, ein Stück Weltuntergang mitzuerleben. Es wird pechschwarz um uns, als wir in die Wolkendecke eintauchen, der Sturm schaukelt den Riesenvogel hin und her. Wir atmen erleichtert auf, als unser Flugzeug endlich gegen 19:00 Uhr auf der Landebahn aufsetzt. Japan!”
Am 6. Mai 2025 feierte in der Redemptoristenpfarrei von Taniyama Bischof Nakana zusammen mit zwei Redemptoristenpatres, fünf Diözesanpriestern und etwa 70 weiteren Teilnehmern einen feierlichen Dankgottesdienst zum Jubiläum der Missionsschwestern, die genau vor 60 Jahren japanischen Boden betreten hatten. Damals waren es drei Ordensfrauen: Sr. Katharina Gandl, Sr. Monika Erhard und Sr. Susanna Eberl. Für Sr. Monika war das nunmehrige Jubiläum besonders bedeutsam, denn kurz vor ihrer Abreise nach Japan, am 25. März 1965, hatte sie noch im Kloster von Gars am Inn ihre ersten Ordensgelübde abgelegt. Japan ist ihr über die vielen Jahre ihres Einsatzes zu einer zweiten Heimat geworden.
Das Jubiläumsfest setzte sich im Pfarrsaal mit einem großzügigen Empfang, Dankesworten und Liedern fort. Als ich den Schwestern gratulierte, betonte ich nicht nur das runde Datum, sondern dankte auch für ihren stillen und treuen Alltag. Bis heute beginnen die Schwestern ihren Tag zuverlässig um halbsechs Uhr früh, und sie beenden ihn um acht Uhr abends mit einem Gebet für ein Ende des Krieges in der Ukraine. Mich beeindruckt sowohl ihre Ordensdisziplin als auch die Liebe und Treue, die so selbstverständlich in ihr Leben eingewoben sind. Nach der Feier sagte ein Pfarrangehöriger zusammenfassend: „Das Fest war warmherzig”, und eine Frau fügte hinzu: „So wie immer bei den Schwestern.”