16.04.2024

150. Geburtstag von Kaspar Stanggassinger

Immer noch währt das Klemens-Maria-Hofbauer Jubiläumsjahr zum 200. Todestag des großen Redemptoristen am 15. März 2020. Unterdessen gibt es in unserer Ordensprovinz wie in der ganzen Kongregation einen weiteren bedeutenden Anlass.


Kaspar Stanggassinger wurde am 12. Januar 1871 am Kälberstein in der Nähe von Berchtesgaden als zweites von insgesamt 16 Kindern einer Bauernfamilie geboren. Seine Taufe fand noch am selben Tag statt. Er besuchte das Erzbischöfliche Knabenseminar in Freising und begann dort auch das Philosophie- und Theologiestudium. Am 6. Oktober 1892 trat er aber in unsere Kongergation ein. Zum Priester wurde er am 16. Juni 1895 geweiht. Eigentlich wollte er als Missionar nach Brasilien gehen, doch wurde er von den Oberen für die Tätigkeit als Seminarerzieher bestimmt. Zunächst war er Vizedirektor des Knabensemninars der Redemptoristen am Dürrnberg bei Hallein in Salzburg. Als die Redemptoristen 1899 ein Seminar in Gars am Inn gründeten, wurde er dessen Direktor. Im selben Jahr verstarb er am 26. September an den Folgen eines Blinddarmdurchbruchs. 1935 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet und die sterblichen Überreste in eine Seitenkapelle der Garser Pfarrkirche überführt. Die Seligsprechung von Kaspar Stanggassinger fand am 24. April 1988 durch Papst Johannes Paul II. in Rom statt.

Das Leben des Seligen war kurz und von außen betrachtet unspektakulär. Der Redemptoristenpater war aber ein begnadeter Pädagoge, der die Eigenständigkeit der jungen Menschen achtete und ihre Begabungen förderte. Auf der Grundlage des Vertrauens und mit einer hohen Achtung vor der Personwürde eines jeden Einzelnen erzog er die ihm anvertrauten Knaben zu lebensfrohen Menschen. Er war außerdem ein hingebungsvoller Ordensmann und Priester, ein Heiliger des Alltags, gemäß seinen Worten: "Die Heiligen sind nicht deswegen heilig geworden, weil sie Wunder gewirkt, weil sie außerordentliche Offenbarungen hatten, sondern deswegen, weil sie treu waren im Kleinen." Auch sein bekannter Spruch "Tun, was der Tag verlangt" weist in diese Richtung.


Von: Martin Leitgöb